Da das Musikleben in Amstetten zwischen 1914 und 1945 bisher historisch kaum aufgearbeitet worden ist, gibt es auch über die Aufführungen des Kreissymphonieorchesters nur wenige konkrete Daten.
Das gesamte Musikwesen Amstettens war in jenen Zeit dem „Städtischen Musikbeauftragten“ Ferdinand Blank unterstellt, der Musik an der seit 1938 bestehenden Oberschule (heute Gymnasium) unterrichtete und der als Dirigent des Kreissymphonieorchesters dieses in Rahmen zahlreichen Veranstaltungen der „Oberschule“ leitete.
Von 1938-1940 ist nur von der Abhaltung zahlreicher Feiern, die mit musikalischen und literarischen Elementen bereichert waren, die Rede; gesicherte Konzertdaten, bei denen das Kreissymphonieorchester mitwirkte, sind nur die folgenden:
24. Mai 1941 Amstetten (Ginnersaal)
18. Dez. 1941 Amstetten - „Neuzeitliches Weihnachtsliedersingen“
Danach lässt sich keine Aufführung des Kreissymphonieorchesters mehr nachwiesen; spätestens Ende 1942 (ab diesem Zeitpunkt lässt sich für das Amstettner Kulturleben ein lückenloser Konzertkalender rekonstruieren) hatte sich der Klangkörper (wohl v. a. durch die Einberufung vieler seiner Mitglieder zum Militärdienst) endgültig aufgelöst.
Mit der Einberufung Blanks zur deutschen Wehrmacht am 10.9.1943 erlahmte die Amstettner Musikpflege zusehends und kam gegen Kriegsende völlig zum Erliegen.
nach: Gerald Hinterdorfer (1996): Das Musikleben im Spiegel des „Amstettner Anzeigers“ von 1949 bis 1994: 17-21. Schriftliche Prüfungsarbeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Wien 1996.