Amstettner Symphonieorchester


In memoriam Margarete Birnbaum (1937-2020)


Margarete Birnbaum wurde am 28.03.1937 in Amstetten geboren als Tochter von Johann und Anna Horak. Am 06.01.1942 kam ihr Bruder Reinhard zur Welt, zu dem sie ihr ganzes Leben ein inniges Verhältnis hatte.

Der tragische Tod ihres Vaters am 15.05.1945 und die ersten Jahre nach Kriegsende in Armut bedeuteten für sie eine schwierige und entbehrungsreiche Kindheit. Durch viel Fleiß und gute Lernen absolvierte sie aber die Schulzeit mit großem Erfolg. Die Handelsschule in Amstetten schloss sie sogar mit Vorzug ab.

Von Früh an spielte Musik in ihrem Leben eine wichtige Rolle. Mit 8 Jahren lernte sie bereits Zither und mit 10 Jahren begann sie zusätzlich Klavier zu lernen.

Nach der Handelsschule trat sie ihre erste Stelle als Büroangestellte in der Ybbstaler Obstverwertung an, um später an die Veterinärabteilung der Bezirkshauptmannschaft Amstetten zu wechseln. Ein Beruf, der ihr sehr viel Freude machte und wo sie Freundschaften knüpfte, die sie ihr ganzes Leben begleiteten.

In Amstetten lernte sie bei einem Italienisch Kurs Dr. Otto Birnbaum kennen und lieben. Die beiden heirateten am 17.08.1958. Sie beschlossen, ein Haus in Ybbs an der Donau zu bauen und eine Familie zu gründen. So kamen am 19.08.1964 Christian und am 03.02.1969 Wolfgang zur Welt.

Nach der Übersiedlung von Amstetten nach Ybbs beendete sie ihre Tätigkeit an der BH Amstetten und widmete sich mit Begeisterung ihrer Familie, dem Garten und dem Haushalt.

Nachdem sie immer schon von einem Streichinstrument geträumt hatte, entschloss sie sich im Alter von 38 Jahren Cello zu lernen. Sie übte so viel, dass in den 3 jährigen Musikschullehrerkurs des NÖ. Musikschulwerkes aufgenommen wurde und ihn mit Erfolg abschloss. Daraufhin war sie als Musikschullehrerin in den Musikschule Neumarkt, St. Martin und Mank tätig. Sie unterrichtete nicht nur Cello sondern auch musikalische Früherziehung. Der Beruf als Lehrerin war ihr ursprünglicher Traumberuf, den sie über 20 Jahre bis zur Pensionierung im Jahr 2002 ausüben konnte.

Eine Leidenschaft war auch die Kirchenmusik, die sie sehr interessierte, ja begeisterte. Sie begann bei Pater Prior Brandstätter im Stift Melk Orgel zu lernen und war in Ybbs Organistin und Cellistin im Kirchenchor tätig. Sie wirkte auch gleich in 2 Amateurorchestern mit: dem Amstettner Symphnoieorchester und dem Bezirkslehrerorchester Scheibbs-Melk.

Sie bildete sich in zahlreichen Kursen weiter, von denen die Sommerakademie Lilienfeld und die Kirchenmusikwoche Laudate Dominum unter der Gesamtleitung von Prof. Erwin Ortner besonders hervorzuheben sind.

Wie jeder Mensch wurde auch Margarete Birnbaum nicht von Leid und Prüfungen verschont. Im Jahr 2004 starb ihr Mann Otto. Im selben Jahr wurde ein gutartiger Kopftumor diagnostiziert, der erfolgreich operiert wurde. Ein Rezidiv zwang sie nur wenige Jahre später zu einer 2. Kopf Operation. Einen Autounfall überstand sie mit Schutzengel, eine Sepsis, die ein wochenlanges Koma nach sich zog, ebenfalls.

Sie ließ sich nie unterkriegen, sie stand immer wieder auf, bereit, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Nach dem Tod ihres Mannes Otto hatte sie noch eine längere Beziehung mit Dr. Erich Kohoutek, die ihr sehr wichtig war.

Die tragenden Elemente ihres Lebens waren die Liebe zur Musik, die Liebe zu ihrer Familie und die Pflege von Haus und Garten. Gans besonders am Herzen lagen ihr ihre 4 Enkel, die sie innig liebte.

Ihr Leben war ein Beispiel, niemals aufzugeben und das schöne und wertvolle am Leben immer hervorzuheben.


Amstettner Symphonieorchester     Impresssum